Architektur
Ein Quartier, das allen offen steht
Das Walder Areal hat über die Jahrzehnte so manchen Wandel erfahren. Derart behutsam und durchdacht geplant wie der anstehende wurde jedoch wohl keiner. In Etappen wird das Gelände in den nächsten Jahren zu einem Quartier, das seiner Rolle als wichtigstes Büro- und Gewerbezentrum der Region mit zentralstem Wohnangebot in Brüttisellen gerecht wird.
Stephan Corsten freut sich auf die kommenden Aufgaben: «Wir sind hier nah am historischen Ortskern, und das ist spannend, da wir zwei Welten verbinden werden, das Gestern und das Morgen.» Aus seiner Feder stammen das Konzept und die Strategie dieses umfangreichen Planungsprozesses. Der Städtebauer und Architekt war von Anfang an dabei und wird auch in den nächsten Jahren den Überblick behalten. Auch wenn Corsten betont, dass ein solcher Prozess eine Teamleistung ist: Im gewählten Workshop-Verfahren haben drei renommierte Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros gemeinsam die Basis für den Gestaltungsplan erarbeitet; Pool Architekten mit S2L Landschaftsarchitekten, Hosoya Schaefer Architects mit Nipkow Landschaftsarchitektur und Züst Gübeli Gambetti Architekten mit Planikum Landschaftsarchitektur. Begleitet wurde das Verfahren immer auch durch die Familie Walder, den Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung der Walim AG und weitere Planungsbüros wie swr+ und die Landis AG.
Das Walder Areal der Zukunft steht allen offen
Eine Verbindung, ein Miteinander, von Gemeinde und Areal bestünde laut Corsten ja auch bereits. Der Parkplatz des Walder Areals wird zum Beispiel schon heute für Dorffeste genutzt. Kein Wunder also, dass dieser Aspekt stark bei der Planung miteinbezogen wird: So soll der geplante grosse Quartierhof eine tragende Rolle bei diesem Austausch spielen. «Aber auch sonst wird das neue Quartier als Teil des öffentlichen Raums allen offen stehen», sagt Corsten. Das und die Tatsache, dass nach der Fertigstellung sehr viel mehr Wohnraum existiere, brächten natürlich erhöhte Anforderungen an die Qualität der Umgebungsgestaltung mit sich. So würden genügend Aussenräume und Grünflächen die Möglichkeit zum Treffen, Erholen und Innehalten bieten.
Ein markanter Auftritt
Ein neuer Hochpunkt soll dem Areal einen städtebaulichen Akzent geben, um die öffentliche Zugänglichkeit zu verdeutlichen und zu markieren. Was hingegen die restliche Haltung der Architektur und der neuen Gebäudekomplexe betrifft, werden diese tendenziell einen integrativen Charakter haben. Nicht zuletzt auch, um die Präsenz der bestehenden historischen Gebäude nicht zu schmälern. «Uns ist wichtig, dass die Geschichte ablesbar bleibt», sagt Corsten, «und egal von welcher Himmelsrichtung sich jemand dem Areal später nähert, er wird auf eines der historischen Gebäude stossen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Identifikation mit diesem Ort.»